Bifokal-, Trifokal-, Gleitsichtglas Unterschiede

Sicherlich haben Sie schon einmal die verschiedenen Begriffe gehört. Bifokal, Trifokal und Gleitsicht. Doch was sind die Unterschiede bei den unterschiedlichen Gläsern und wie sind sie aufgebaut?  

Bifokalglas Aufbau

Dieses Glas haben Sie sicher schon einmal gesehen. Der Aufbau des Bifokalglases ist recht simpel. Man hat einen großen Fernbereich und ein kleines Fenster zum Lesen. Dieses ist unterteilt mit einer Trennkante. Das Leseteil ist aufgebaut wie ein Halbkreis. Die Trennkante ist gerade und läuft nach unten zu einem Halbkreis zusammen.

Wir messen bei jeder neuen Brille, die Sie sich bestellen, Ihren Augenabstand. Dieser wird bei einer Bifokalbrille verringert um 2,5 mm. Das nennt sich dann Nah-PD (PD = Pupillendistanz). Der Grund dafür ist: Wenn sie etwas lesen, konvergieren die Augen. Das bedeutet, die Augen machen eine Einwärtsbewegung auf den Punkt, der fokussiert wird. Das Nahteil wird so richtig platziert, dass Sie ein optimales Sehen haben. 

Wählen Sie die Brillengläser aus Glas, ist die Trennkante plan mit der Oberfläche. Gläser aus Kunststoff haben einen kleinen Absatz, an dem das Fenster für das Nahsehen anfängt. An dieser Ecke sammelt sich gerne Schmutz. 

Sehen mit einem Bifokalglas 

Durch die Trennkante ist das Sehen in der Ferne sehr gut, es gibt keine Unschärfenbereiche am Rand des Glases. Den Nahbereich gibt es in unterschiedlichen Größen. Auch mit diesem ist das Sehen sehr brillant. Das Glasdesign der zwei verschiedenen Bereiche hat allerdings zur Folge, dass es keinen Zwischenbereich zum Sehen gibt, wie beispielsweise bei einer Gleitsichtbrille. Der Sprung von Fern- zu Nah ist ganz hart. Man hat so immer einen Bildsprung beim Wechseln von Nah zu Fern sehen. 

Bifokal Vorteil / Nachteil

Die Vorteile der Bifokalgläser:

  • Dadurch, dass es nur zwei Sehbereich gibt im Brillenglas, hat man einen großen Fernbereich, der sich über das ganze Glas erstreckt. So hat man keinen Unschärfenbereiche im Brillenglas. 
  • Durch das separate Fenster zum Lesen hat man eine harte Kante, diese hat den Vorteil, dass man sofort im richtigen Sehbereich ist. 

Die Nachteile von Bifokalgläsern:

  • Die Trennkante ist sehr offensichtlich. Es ist nicht so ästhetisch wie zum Beispiel ein Gleitsichtglas, dass die Bereiche alle im Glas eingeschliffen hat und so nicht zu sehen ist.
  • Durch die Trennkante hat man einen harten Bildsprung beim Sehen, es kann nur die Ferne und die Nähe auf ca. 40 cm scharf gesehen werden. 

Verblendetes Bifokalglas

Es gibt auch verblendete Bifokalgläser. Doch was ist das genau? Der Aufbau ist der gleiche wie bei einem herkömmlichen Bifokalglas. Man hat einen großen Fernbereich und eine harte Trennkante zum Lesen. Der Unterschied ist lediglich, dass die Trennkante im Brillenglas verblendet ist. Das heißt, die Kanten, die am auffälligsten sind, an dem Fenster zum Nahsehen werden verblendet. So hat man ein Brillenglas, das genauso aussieht wie ein herkömmliches Glas nur mit einer Stärke. Der Vorteil daran ist, dass es schöner und ästhetischer aussieht als ein klassisches Bifokalglas. 

Trifokalglas Aufbau 

Ein Trifokalglas ist ähnlich wie ein Bifokalglas. Der Aufbau ist auch mit Trennkanten, die man sehen kann. Aber anders als bei dem Bifokalglas, das nur ein Nahteilfenster hat, hat das Trifokalglas zwei Fenster. Über dem unteren Nahteil zum Lesen, das aufgebaut ist wie ein Halbkreis, ist ein Fenster, das aufgebaut ist wie ein Rechteck. Dies ist für den Zwischenbereich, wie zum Beispiel ein Armaturenbrett im Auto oder ein Laptop.

Sehen mit einem Trifokalglas

Durch das Brillenglasdesign hat das Trifokalgas einen großen Fernbereich mit den man sehr gut in die Ferne schauen kann. Wenn sich der Blick senkt, sieht man durch den Zwischenbereich und tiefer durch den Nahbereich. Dies führt dazu, dass man jeweils durch die Bereiche eine gute Sicht hat, jedoch ist dieser verbunden mit einem Bildsprung durch die Trennkanten im Glas. Das Sehen in allen drei Bereichen ist klar, jedoch muss bewusst sein, dass man auch nur in genau diesen drei Entfernungen scharf sieht. Es gibt keine fließenden Übergänge wie bei einem Gleitsichtglas.

Vorteile / Nachteile eines Trifokalglases

Die Vorteile eines Trifokalglases:

  • Durch die Trennkanten im Brillenglas ist das Sehen in der Ferne ganz klar und deutlich. Man hat keine störenden Unschärfenbereiche am Rande des Brillenglases. 
  • Durch die zwei verschiedenen Nahbereich kann ein größerer Teil der Sehbereiche abgedeckt werden als bei einem Bifokalglas.

Die Nachteile eines Trifokalglases:

  • Die Nahbereiche sind deutlich zu erkennen und sind so ästhetisch nicht so schön.
  • Die Bereiche können genutzt werden, doch durch die harten Kanten und den Bildsprung kann jeweils nur eine bestimmte Distanz scharf gesehen werden. 

Aufbau Gleitsichtglas

Ein Gleitsichtglas hat unzählige Sehbereiche. Bei geradem Blick durch die Brille schaut man durch den Fernbereich. Ungefähr in der Mitte des Brillenglases ist der Zwischenbereich und im unteren Teil der Nahbereich. Bei einem Gleitsichtglas sind alle Sehbereiche verbunden und haben so einen fließenden Übergang. Anders als bei einem Bifokal- oder Trifokalglas hat man hier keinen Bildsprünge, sondern ein übergangsloses Sehen in allen Bereichen. In den Randbereichen ist das Sehen nicht mehr so brilliant, da ein Gleitsichtglas dort Unschärfenbereiche hat. Je nach Stärke der Dioptrien und der Glasqualität mehr oder weniger. 

Sehen mit einem Gleitsichtglas

Das Sehen ist angenehm und übergangslos. Die unterschiedlichen Sehbereiche sind alle gut zu erkennen. Durch die gleitende Fläche ist das Sehen ohne Bildsprung zu genießen. Besonders im Alltag ist die Gleitsichtbrille ein optimaler Allrounder, da man mit dieser in den meisten Sehsituationen scharf sehen kann und so nicht ständig die Brille wechseln muss. Bei hochwertigen Gleitsichtgläsern ist es möglich, die Sehbereiche so zu verteilen, wie es für den Träger am Besten ist. So ist eine qualitativ hohe Gleitsichtbrille immer eine maßgeschneiderte Lösung, mit der wir das Beste und gesunde Sehen für den jeweils einzelnen erzielen. 

Vorteile / Nachteile mit einem Gleitsichtglas

Vorteile eines Gleitsichtglases:

  • Durch die eingeschliffenen verschiedenen Bereiche im Glas ist es optisch sehr ästhetisch, da keine Trennkanten und Nahbereiche zu sehen sind. 
  • Das Sehen ist übergangslos, es gibt keine Bildsprünge und das Sehen ist in jeder Entfernung möglich.

Nachteile der Gleitsichtgläser:

  • Die Brillengläser können in den Randbereichen Unschärfen haben, die je nach Dioptrien und Glasausführung mehr oder weniger existieren können.

Gerne beraten wir Sie vor Ort, im Brillenladen Mannheim, zu Bifokal-, Trifokal- und Gleitsichtgläsern. Buchen Sie online oder telefonisch einen Termin, damit wir ausreichend Zeit haben, mit Ihnen die maßgeschneiderte Lösung für Ihr gesundes Sehen zu finden.