Ratgeber Gleitsichtbrille
In diesem Bericht schauen wir uns alles rund um die Gleitsichtbrille an. Für wen ist diese geeignet, was sind die Vor- und Nachteile einer Gleitsichtbrille, was ist wichtig, auf was muss ich achten, wenn ich eine Gleitsichtbrille kaufe?
Wer braucht eine Gleitsichtbrille?
Diese Frage ist schnell beantwortet. Ab einem gewissen Alter merkt man, dass das Lesen in der Nähe schwieriger wird. Der berühmte lange Arm kommt zum Einsatz und das Handy oder die Speisekarte wird weiter entfernt gehalten. Das passiert meist ab 40 bis 45 Jahren. Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, sich über eine passende Gleitsichtbrille Gedanken zu machen und zu informieren. Ab diesem Moment ist man bereit für eine Gleitsichtbrille.
Wann ist der richtige Einstige für die Gleitsichtbrille?
Umso früher, umso besser. Das hat auch einen entscheidenden Grund. Je früher man damit anfängt, umso leichter ist es, sich daran zu gewöhnen. Hat man die erste Gleitsichtbrille mit 45 Jahren, ist der Einstieg in den meisten Fällen problemlos. Der Nahwert der in die Gläser eingearbeitet wird ist in vielen fällen bei +1.0 Dpt.. Das bedeutet, dass man im oberen Bereich des Brillenglases die Fernwerte eingeschliffen hat und im unteren Bereich, der Lesebereich, eine leichte Stärkenzunahme von 1 Dpt. hat um entspannt lesen zu können und beispielsweise das Handy wieder auf eine angenehme Distanz halten kann.
Je älter man wird desto höher wird der Nahwert der in die Gleitsichtbrille eingearbeitet wird. Das bedeutet, dass man mit 55 Jahren meist schon einen Wert von 1.5 Dpt in die Gläser einschleift. Der wichtige Punkt: Das gleiche Gleitsichtglas verändert sich vom Design je nach Stärke. Das heißt, wir haben ein Glas mit 1.0 Dpt. Nahwert sind die Sehbereiche deutlich größer, wie bei einem Brillenglas mit 1.5 Dpt.. Wenn wir jetzt davon ausgehen, dass das Sehen mit der Gleitsichtbrille eine kleine Umgewöhnung ist in Hinsicht einer reinen Einstärkenbrille, haben wir einen deutlich einfacheren Einstieg mit einem geringeren Nahwert und größeren Sehbereichen.
In der Grafik kann man deutlich sehen, wie sich die Sehbereiche verkleinern. Der blaue Bereich ist für die Ferne. Grün und gelb, der Zwischenbereich und das Rote ist der Nahbereich zum Lesen.
Einfacher Einstieg in die Welt der Gleitsichtgläser
Als Vorstufe der Gleitsichtgläser gibt es Wellness-, Relax-, oder auch Digitalgläser. Das sind unterschiedliche Bezeichnungen für das gleiche Produkt. Ein Wellnessglas ist die Zwischenstufe zwischen einem EInstärkenglas und einem Gleitsichtglas. Es hat einen großen Fernbereich, so wie man es aus der klassischen Einstärkenbrille kennt. Im unteren Drittel des Glases hat man einen Nahbereich, der 0.5 Dpt., 0.8 Dpt. oder 1.0 Dpt. betragen kann. Durch diesen leichten Nahwert kann man sich schnell an das Sehen mit einer gleitenden Brille gewöhnen, da der Fernbereich bis in die Randbereiche gezogen ist und man so keinen Kompromiss zu seiner Fernbrille eingeht. Der Nahbereich ist weit nach unten gezogen, sodass die spontane Verträglichkeit sehr hoch ist und man sich schnell an das Sehen gewöhnt. Diese Art von Brille ist für Menschen von ca. 30 bis 40 Jahren geeignet.
Was sind die Vorteile der Gleitsichtbrille?
Ein großer Vorteil der Gleitsichtbrille ist, dass man sie den ganzen Tag auf der Nase lassen kann. Das bedeutet, man muss nicht zwei Brillen rumtragen und muss nicht ständig zwischen Fern- und Nahbrille wechseln. Mit der Gleitsichtbrille kann man den ganzen Alltag bewältigen, da man durch die verschiedenen Sehbereiche in fast jeder Sehentfernung scharf sehen kann. Dieser Punkt ist meist ab 50 Jahren nicht mehr zu vernachlässigen, da man ohne Nahunterstützung die zu lesenden Dinge nicht mehr fokussieren kann.
Was sind die Nachteile einer Gleitsichtbrille?
Ein Nachteil der Gleitsichtbrille kann die Gewöhnung sein. Das kann unter Umständen ein paar Tage länger werden wie mit einer Fernbrille. Auch die Sehbereiche, besonders in der Nähe, sind nicht so groß und ausgebreitet wie mit einer reinen Lesebrille. Das bedeutet, wenn man viel liest, ist es immer sinnvoll, sich eine zusätzliche Lesebrille anzuschaffen, mit der man bequem über mehrere Stunden ein Buch lesen kann. Auch am Computer kann es zu Schwierigkeiten kommen. Da man hierfür den Zwischenbereich benötigt. Dieser ist bei einer Gleitsichtbrille leicht unter dem Fernteil, was bedeutet, dass man beim Blick auf den Computer den Kopf leicht anheben muss, um den Bildschirm scharf fokussieren zu können.In diesem Fall ist es oft die beste Lösung sich über eine geeignete angepasste Arbeitsplatzbrille Gedanken zu machen.
Auf was muss ich beim Kauf einer Gleitsichtbrille achten?
Das Wichtigste: Man muss sich mit der Brille gefallen und sich wohlfühlen. Es gibt aber auch ein paar Punkte, auf die man achten sollte. Die Mode der Brillen ist im Moment perfekt für Gleitsichtgläser. Die Fassungen sind groß bzw. tief und so haben wir keine Probleme das Glas optimal einzuarbeiten. Meist ist es immer von Vorteil, wenn die Fassung mindestens 35 mm hoch ist, dass das Glas ideal eingeschliffen werden kann. Eine Oversize Brille sollte man sich allerdings auch nicht unbedingt aussuchen, da bei höheren Stärken die Gläser immer dicker werden und durch das Glasdesign des Gleitsichtglases es an den Randbereichen zu starken Verzeichnungen und Unschärfen kommen kann.
Wenn Sie Interesse haben an einer individuell angepassten Beratung zum Thema Gleitsicht- oder Wellnessglas melden Sie sich gerne online oder telefonisch bei uns. Wir freuen uns, Sie persönlich kennenzulernen und im Brillenladen beraten zu dürfen.