Warum sind Brillengläser so unterschiedlich teuer? – Einstärkengläser

Sicher hat Ihnen der Augenoptiker beim letzten Besuch verschiedene Brillengläser angeboten. Doch warum haben die alle einen unterschiedlichen Preis und was sind die  Unterschiede? In diesem Beitrag schauen wir uns die Unterschiede der verschiedenen Brillengläser an und verstehen, warum diese alle einen anderen Preis haben. 

Um das Thema zu vereinfachen, testen wir nur zwei verschiedene Brillengläser. Zum einen das No-Name Brillenglas, zum anderen ein deutsches Markenglas.

Entspiegelung

Eine Entspiegelung ist dafür da, dass Sie eine klare, freie Sicht haben. Es entstehen keine störenden weiße Lichtreflexe auf dem Brillenglas. Auch der gegenüber kann Ihnen ohne Probleme in die Augen schauen und sieht nicht nur einen weißen Schleier. Die Entspiegelung ist ein MUSS bei einem hochwertigen Glas für ein gesundes und gutes Sehen.

Oft wird mit dem Wort “Super-Entspiegelung” geworben, doch das ist kein Grund dafür, dass die besten und hochwertigsten Entspiegelungen genutzt werden. Grundsätzlich ist es so, dass die Entspiegelungen auf einem No-Name Brillenglas um einiges dünner und nicht so wirkungsvoll sind, wie zum Beispiel auf einem Markenglas. Bei den deutsche Markengläsern haben wir die Wahl aus drei hochwertigen und wirkungsvollen Entspiegelung.

Hartschicht

Fast das gleiche ist es mit der Hartschicht. Sie ist dafür da, dass das Brillenglas nicht so leicht verkratzt. Was nicht ausschließt, dass es zu Kratzern kommen kann, wenn die Brille mit den Gläsern über den Tisch zieht oder ohne Schutz in eine Tasche gepackt wird. Ein großer Vorteil der Hartschicht: Sie vermindert Putzkratzer auf der Glasoberfläche. 

Hier ist es ähnlich wie mit einer Entspiegelung. Die No-Name Brillengläser haben meist dünnere und nicht so robuste Schichten wie ein Markenglas. Das hat zur Folge, dass das Markenglas deutlich langlebiger und robuster ist als ein No-Name Brillenglas. Da man meist gegen die kleinen Putzkratzer nichts machen kann, ist es sinnvoll eine stabile Hartschicht zu haben, die eine lange Haltbarkeit aufweist.   

Lotusschicht

Durch die Lotusschicht kann man das Glas deutlich besser putzen. Zusätzlich verschmutzt es nicht so schnell und Wassertropfen perlen am Brillenglas ab und bleiben nicht haften. Das Glas ist von der Haptik nicht stumpf, sondern sehr “geschmeidig” und “weich”.

Bei einem No-Name Brillenglas ist die Lotusschicht meist nicht dabei. In manchen Fällen kann man sie aufpreispflichtig dazu bestellen. Bei unseren deutschen Markengläsern ist diese Schicht immer inklusive. Der Nutzen für Sie: Das Glas kann bei Benutzung gut gereinigt werden und ist schmutzabweisend.  

Antistatik Effekt

Der Antistatik Effekt ist ausschließlich bei unseren Markengläsern inklusive. Bei dem No-Name Brillenglas kann diese Option nicht dazu gewählt werden. Diese Schicht ist dafür da, dass ganz kleine Fussel und Staubkörner nicht vom Brillenglas angezogen werden. Das Glas bleibt sauber und Sie haben immer eine freie, klare Sicht. 

UV-Schutz

Ein leichter UV-Schutz ist auch in einem No-Name Brillenglas enthalten. Das ist wichtig, da es Augenkrankheiten gibt, die durch UV-Licht verursacht werden. In einem deutschen Markenglas wird darauf noch einmal mehr Wert gelegt. Der UV-Schutz ist noch einmal höher und schützt das Auge stärker vor dem schädlichen UV-Licht.

Problematisch kann es werden, wenn die Sonne von hinten auf die Innenfläche des Brillenglases strahlt. Bei einer “einfachen” Entspiegelung kann es passieren, dass es das Licht reflektiert und in das Auge zurück strahlt. Das ist kontraproduktiv, da das schädliche UV-Licht trotz der Brille im Auge landet. Bei einem Markenglas mit einer hochwertigen Entspiegelung wird im selben Fall das Licht absorbiert. Das bedeutet, das Licht wird nicht zurückgestellt, sondern wird im Brillenglas eingefangen. Der Vorteil davon, das Auge hat einen hohen Schutz vor dem schädlichen UV-Licht. 

Blaulichtfilter

Ein Blaulichtfilter blockiert einen Teil des kurzwelligen blauen Lichtes. Das nicht wirklich schädlich für das Auge ist aber, dass Ermüdungen und Kopfschmerzen am Computer, Tablet, Handy und Fernseher hervorrufen können. 

Es gibt zwei verschiedene Möglichkeiten den Filter einzusetzen. Bei einfacheren Gläsern ist es meistens die Entspiegelung. Das erkennt man oft daran, dass die Entspiegelung blau schimmert. Der Effekt ist in diesem Falle da aber dennoch nicht so stark. Die deutschen Markengläsern haben den Blaulichtfilter im Glasmaterial eingearbeitet. Das Glas ist minimal dunkler. Das stört beim Sehen nicht. Lediglich wenn jemand einen Job hat, bei dem es auf eine genaue Farberkennung angewiesen ist, sind diese Gläser nicht zu empfehlen. Ein zusätzlicher Vorteil: Beim Autofahren in der Nacht vermindert der Filter die Blendungen und Streulichter der entgegenkommenden Autos und Straßenlaternen. Die Variante mit dem Blaufilter im Glas ist deutlich effektiver als die Entspiegelung.  

Abbildungen

Es gibt deutliche Unterschiede bei den Abbildungen der unterschiedlichen Brillengläsern. Wichtig ist zu wissen, dass wir das Brillenglas immer nach dem optischen Mittelpunkt in die Brillenfassung einschleifen. Das bedeutet, der optische Mittelpunkt des Glases wird genau über den Mittelpunkt der Pupille gelegt. Dafür vermessen wir Sie mit dem Augenabstand und machen ein Bild, damit wir bestimmen können, wie hoch das Auge in der Brillenfassung sitzt. 

Bei einem einfachen Glas ist rund um den optischen Mittelpunkt mindestens 1 Zentimeter alles in Ihrer gemessenen Sehstärke. Die weiteren Bereiche und besonders die Randbereiche im Brillenglas werden nicht mit Genauigkeit betrachtet. Das kann zur Folge haben, dass das Sehen in den Randbereichen verzerrt und verschwommen ist. Die deutschen Markengläser werden ebenso nach dem optischen Mittelpunkt angepasst. Der Unterschied ist hierbei das Rücksicht darauf genommen wird, dass das ganze Glas keine Unschärfenbereiche aufweist. Der Vorteil davon ist, dass das Sehen auch beim Blick an die Seite durch die Randbereiche scharf und deutlich bleibt. 

Das macht vor allem bei größeren Brillenfassungen Sinn. Die Bereiche von Pupillenmitte bis hin zum Fassungsrand sind weiter als bei einer kleinen Brille. Dabei ist es wichtig, dass auch beim Blick in den Randbereiche alles klar und brillant bleibt. Ebenso ist es sinnvoll bei Menschen mit hohen Dioptrien. Je höher die Dioptrien, umso mehr verzieht sich das Sehen durch ein einfaches Glas. Mit den Markengläsern können wir gewährleisten, dass das Sehen angenehmer, brillanter und natürlicher wird. 

Brechungsindex

Es gibt verschiedene Brechungsindexe bei einem Brillenglas. Im Kunststoffbereich sind das 1,5; 1,6; 1,67; 1,74. Diese beschreiben die Dichte des Glases. Je höher der Brechungsindex ist, desto dünner und schlanker wird das Brillenglas. Das ist besonders bei höheren Dioptrien interessant. Es gibt keinen der gerne dicken Brillengläsern auf der Nase hat. Die verschiedenen Brechungsindexe gibt es sowohl bei den einfachen als auch bei den Markengläsern.  

Fazit

Wie beschrieben gibt es viele verschiedene Ausstattungsmöglichkeiten bei einem Brillenglas. Es fängt an beim Brechungsindex, der je nach Höhe einen anderen Preis hat. Das No-Name Brillenglas hat immer eine Grundausstattung mit einer Entspiegelung und Hartschicht, alles weitere hat einen Aufpreis. Ebenso ist es mit dem Blaulichtfilter, dieser ist bei jedem Brillenglas mit einem Aufpreis verbunden. Das Markenglas hat so gut wie alle Zusatzleistungen inklusive und ist so voll ausgestattet. Durch die vielen Individualisierungen hat jedes Glas einen unterschiedlichen Preis. Wichtig ist dabei immer zu schauen, wie der persönliche Bedarf ist und was für Qualitätsansprüche man hat bzw. wie wichtig einem selbst das gute, gesunde Sehen ist.

Gerne beraten wir Sie vor Ort im Brillenladen. Buchen Sie einfach online oder telefonisch einen Termin, damit wir ausreichend Zeit haben, die für Sie persönlich beste Lösung zu finden.  

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