Probleme mit der Gleitsichtbrille und die passenden Lösungen

Die Gleitsichtbrille kann bei vielen Aktivitäten sehr hilfreich sein. Sie gibt Ihnen die Möglichkeit, in verschiedensten Situationen scharf zu sehen, ohne die Brille wechseln zu müssen. Die Entwicklung der Gleitsichtbrille hat im Laufe der Zeit sehr große Fortschritte gemacht, die zu einer höheren Verträglichkeit führen. Auch wenn das jetzt sehr gut klingt, gibt es immer noch Kunden, die Probleme mit Ihrer Gleitsichtbrille haben. 

Im folgenden Text werde ich Ihnen diese Probleme erklären und Ihnen eine passende Lösung dazu vorschlagen. 

1. Warum sehe ich mit meiner Gleitsichtbrille verschwommen?

Kurz gesagt gibt es zwei große Gründe warum Sie mit Ihrer Gleitsichtbrille unscharf sehen. Entweder ist Ihre Glasstärke für die Gleitsichtgläser falsch gemessen worden oder Ihre Gleitsichtgläser sitzen nicht richtig vor Ihren Augen positioniert.

Das hört sich jetzt ganz einfach an, doch diese zwei Fehler könnten Ihnen im Alltag wirklich stark zur Last fallen. Lassen Sie uns deshalb etwas mehr ins Detail gehen.

Gehen wir zuerst einmal auf das Problem mit der falschen Messung etwas genauer ein. Um dieses Problem richtig zu verstehen, sollten Sie den Aufbau einer Gleitsichtbrille kennen.

Durch die obere Darstellung einer Gleitsichtbrille können Sie leicht erkennen, an welchen Stellen es in jedem Gleitsichtglas Unschärfen gibt. Im unteren Teil der Gleitsichtbrille ist der Nahbereich. Dieser wird zum Lesen verwendet. Er ist mit Ihrer Sehstärke ausgestattet, die Sie für nahe Entfernungen von ca 40-50 cm benötigen.

Der mittlere Teil des Glases ist für den Zwischenbereich von ca. 1m gedacht. Man verwendet diese Stelle, wenn man mit dem Computer arbeitet.

Der obere Bereich ist für größere Entfernungen von über sechs Meter ausgelegt. Er gibt Ihnen die Möglichkeit mit Ihrer Gleitsichtbrillen Auto fahren zu können oder generell alles scharf zu sehen, was in der Ferne liegt.

Wenn Sie das Gefühl haben unscharf zu sehen und keine der beschriebenen Bereiche für Sie nutzbar ist, dann liegt das höchstwahrscheinlich an einer Fehlerhaften Brillenstärke.

Die untere Darstellung zeigt die verschiedenen Bereiche nochmal deutlicher, im Verhältnis zu Ihrer Pupille. Wenn Sie nicht in der Lage sind mit der Gleitsichtbrille von Anfang an in der Ferne scharf zu sehen und kleine Texte zu lesen, hilft eine Eingewöhnungszeit meist auch nicht.

Im Gegensatz zu einer Einstärkenbrille,bei der die Gewöhnung meist sofort geschieht, braucht die Umstellung auf eine Gleitsichtbrille allerdings mehr Zeit. Selbst bei einer perfekt positionierten Brille ist es wichtig, dass Sie lernen müssen, mit der Nase in die Richtung des Nahbereiches zu zeigen, den Sie scharf sehen möchten.

Andernfalls kommen Sie zu Beginn mit der Gleitsicht sehr leicht in die grauen Unschärfenbereiche und müssen dann den Kopf neu ausrichten, um wieder scharf sehen zu können. Je geringer der Nahzusatz (Add Wert auf dem Brillenpass) ist desto geringer fallen die unscharfen Bereiche auf und desto breiter bleiben die scharfen Sehbereiche.

Das ist ganz normal und braucht etwas Geduld. Geben Sie sich selbst und der Brille eine Chance und tragen Sie sie so oft wie möglich. Am Anfang werden Sie eventuell noch ein paar Umstellungs-Schwierigkeiten haben, aber das wird sich mit der Zeit verringern und irgendwann werden Sie die Brille nicht mehr missen wollen.

Diese Phase der Umstellung auf die Gleitsicht sollte nach spätestens sechs Wochen abgeschlossen sein.

Wenn Sie jedoch das Gefühl haben, dass es nach längerer Zeit keine Fortschritte in der Gewöhnung an Ihre neue Brille gibt, sollten Sie sich an Ihren Optiker wenden. Es könnte nämlich ein Fehler in der Zentrierung vorliegen. Der Optiker sollte dann nochmals Ihre Werte und die Zentrierung für die Brille überprüfen. Die häufigsten Fehler, die bei der Messung auftreten können, werde ich Ihnen hier aufzählen:

Wenn die Gravuren in der Gleitsichtbrille schief liegen, führt das oft zu Verzerrungen. Um gut sehen zu können müssen diese Gravuren auf einer Höhe liegen. Das können Sie ganz leicht selbst überprüfen. Jedes Gleitsichtglas hat Gravuren. Diese werden Sie in Form von kleinen Kreisen sehen, wenn Sie Ihre Brille schräg ins Licht halten. Sie sind auf beiden Brillengläsern sichtbar und sollten 35 mm voneinander entfernt sein.

Diese Abbildung macht Ihnen das Verständnis sicher etwas leichter.

Wenn diese Gravuren nicht auf einer Ebene liegen so wie auf dem Bild, sollten Sie sich an ihren Optiker wenden. Dieser kann das Problem dann mit eindrehen der Gläser oder neuen Gläsern beheben.

Wenn Ihre Pupillendistanz (PD) zu eng oder zu breit gemessen wurde, werden Sie meist Probleme im Nahbereich haben. Die Pupillendistanz ist der Abstand Ihrer Pupillen zu einander, wenn Sie gerade aus in die Ferne schauen. Sie können das ganz leicht prüfen, indem Sie ein Auge schließen und versuchen etwas mit Ihrer Gleitsichtbrille zu lesen. Wenn Sie jetzt Ihren Kopf etwas zur Seite drehen müssen um scharf sehen zu können ist ihre PD falsch gemessen worden.

Die Kreuze sollten sich auf der Höhe Ihrer Pupillenmitten befinden.

Es folgt also, dass alle Bereiche außerhalb des optimalen Durchblickspunktes liegen. Auch die unscharfen Bereiche sind dann zu Ihren Ungunsten anders positioniert. Deshalb können Sie in extremen Fällen nicht mit beiden Augen gleichzeitig in der Nähe scharf sehen.

Wenn Sie nicht das gleiche Sichtfeld auf dem rechten und linken Auge gleichzeitig scharf sehen können, gab es ein Fehler bei der Zentrierung. Dieses Problem tritt z.B. auf, wenn Ihre Augen zwar betrachtet wurden bei der Zentrierung der Optiker allerdings schräg auf Sie geblickt hat. Wenn das der Fall ist müssen neue Gläser angefertigt werden, um das Problem zu beheben.

Es treten aber nicht nur Fehler, die durch eine falsche Zentrierung der Brillengläser innerhalb der Brillenfassung verursacht wurden. Ihre Brille könnte auch insgesamt einfach falsch vor Ihren Augen sitzen. So sollte eine perfekt sitzende Gleitsichtbrille auf Ihrer Nase aussehen. (Siehe Foto unten)

Wie Sie sehen sind die Kreuze exakt über der Pupille. Leider passiert es manchmal, dass eine Brille nicht so perfekt angepasst wird.

Wenn Sie Ihr Kinn nach unten neigen müssen, um in die Ferne scharf zu sehen, sitzen Ihre Gläser zu hoch.

Ist das der Fall, dann können Sie nie scharf in die Ferne sehen ohne Ihre natürliche Kopfhaltung zu verändern. Das kann natürlich auf Dauer zu Kopf- und Nackenschmerzen führen.

Die Lösung für das Problem sind neue Gläser anfertigen zu lassen.

Wenn Sie Ihr Kinn anheben müssen, um scharf in der Nähe sehen zu können, sitzen Ihre Gläser zu tief vor Ihren Augen.

Sie wollen aber durch die Bereiche sehen, in denen sich die benötigte Sehstärke für die Nähe befindet. Deshalb heben Sie Ihr Kinn unnatürlich stark an, um durch die richtigen Stellen sehen zu können. Das führt ebenfalls zu Kopf- und Nackenschmerzen, welche Sie sich mit neuen Gläsern ersparen können.

Wenn Sie Schwierigkeiten haben, den Lesebereich in Ihrer Gleitsichtbrille zu finden, könnte das daran liegen, dass die Gläser eine falsche Neigung vor Ihren Augen aufweisen.

Kurz gesagt, wenn Ihre Brille nicht im richtigen Winkel vor Ihren Augen sitzt, können Sie in der Nähe nicht gut oder bis garnicht Sehen. Die Lösung ist ganz einfach. Die Gläser müssen einfach in dem richtigen Winkel angepasst werden und Sie werden wieder gut sehen. In den meisten Fällen sind das 8°. Je nach gewähltem Gleitsichtglas kann sich dieser Wert jedoch ändern.

Oft kann Ihr Optiker das ganz einfach für Sie einstellen. Vorausgesetzt, es ist mit Ihrer Brillenfassung möglich. Meist funktioniert das gut bei Brillenfassungen, die einen etwas schmaleren Fassungsrahmen und Nasenpads aufweisen.

Ist Ihr Rahmen jedoch aus einem unelastischen Material wie Holz und es gibt keine Nasenpads, dann kann der Optiker keine Anpassung durchführen und Sie bräuchten neue Gleitsichtgläser, die auf diese Brillenfassung und den jeweiligen Sitz individuell angefertigt werden müssten.

Achten Sie stets auf einen sehr symmetrischen Sitz Ihrer Brillenfassung im Gesicht. Nur wenn die Gleitsicht optimal vor Ihren Augen sitzt können Sie sich optimal an sie gewöhnen. Folgender Sitz der Brille sind No Gos und sollten direkt von Ihrem Optiker behoben werden.

Dabei reicht es allerdings nicht die Gleitsichtbrille nur von vorne zu betrachten. Auch der Abstand zu den Augen muss symmetrisch bei beiden Augen sein. Deshalb sollte der Sitz ebenfalls von oben auf den Kopf betrachtet werden.

Wenn Sie sich die Gleitsichtbereiche wie ein Schlüsselloch vorstellen durch das Sie hindurchblicken, dann steht der Abstand im Zusammenhang mit der Größe des Sichtfeldes. Sitzt die Brille weiter vor dem Auge dann wird Ihr scharfes Sichtfeld kleiner. Umgekehrt genießen Sie ein größeres scharfes Sichtfeld wenn die Brillengläser so nah wie möglich vor Ihrem Auge sitzen.

Wenn jedoch der Abstand bei beiden Augen stark unterschiedlich ist, wird es, bedingt durch unterschiedliche Sehbereiche, fast unmöglich sich an die Gleitsicht zu gewöhnen. Doch es gibt noch mehr Gründe, die dazu führen können. Dazu mehr im folgenden Teil des Artikels.

1.1. Stark unterschiedliche Unschärfen in der Gleitsichtbrille

Wie Sie gesehen haben lässt sich die Position der Unscharfen in der Gleitsicht beeinflussen. Was viele nicht wissen ist, dass die Unschärfenbereiche in der Gleitsicht durch einen leichten Fehler in der Hornhautverkrümmung deutlich andere Ausmaße annehmen können. Während Sie normaler Weise ein großes Feld für die Ferne, ein sehr kleines Feld für den Laptop und einen etwas eingeschränkten Bereich zum Lesen in der Gleitsicht haben wenn alles optimal ist, kann ein Messfehler von 0,5dpt in der Hornhautverkrümmung zu folgendem Ergebnis führen.

Was Sie hier auf der linken Seite des Bildes sehen, sind Auswirkungen eines solchen Fehlers. Weiß gekennzeichnet sind die scharfen Bereiche. Umso dunkler der Farbton wird, desto unschärfer ist Ihre Sicht beim Blick durch die Gläser. Rechts ist alles wunderbar.

Doch auf der linken Seite ist die Brille einfach nicht zu nutzen. Teilweise haben Gleitsichtträger einen solchen Fehler ausschließlich in der Nähe. Das kommt seltener vor aber auch hier gibt es spezielle Gleitsichtgläser, die eine unterschiedliche Korrektur der Hornhautverkrümmung für die Ferne und der Nähe benötigen. Allen voran ist hier Optovision mit dem I Vision 4.1 zu nennen. Dieses ist eines der Wenigen Gleitsichtgläser mit dem solche speziellen Versorgungen umsetzbar sind.

Diese stark unterschiedlich scharfen Sehbereiche könnten (falls sich diese Ändern) auch mit der Qualität oder der Menge Ihres Tränenfilms zusammenhängen. Aus diesem Grund betrachten wir Ihre Augen stets vor dem Sehtest, um Sie vorab bereits auf eventuelle Probleme mit der Gleitsichtbrille aufmerksam zu machen. Wenn das Auge unterschiedliche abtrocknet kann ein variabler Messfehler von bis zu 2dpt in der Hornhautverkrümmung beobachtet werden.

Wir sprechen dann von einer schwankenden Sehleistung, die es schwieriger macht sich an die Gleitsichtbrille zu gewöhnen. Andere Gegebenheiten die Schwankungen auslösen können sind:

  • Diabetes
  • Schwankungen bei Ihrer Schilddrüse
  • Blutdruckschwankungen

2. Warum kann ich mich nicht an meine neue Gleitsichtbrille gewöhnen? (Trotz korrekter Werte und Zentrierung)

Wenn Sie sich auch nach einige Wochen immer noch nicht an Ihre Gleitsichtbrille gewöhnt haben, kann das an den Nebenwirkungen liegen, die druch Ihre unterschiedlichen Brillenwerte ausgelöst werden.

Wie ich schon oben erwähnt habe, hat eine Gleitsichtbrille mehrere Sehstärken. Um diese korrekt nutzen zu können sind Sie gezwungen Blickbewegungen durchzuführen. Wenn Sie das tun kommt es in vielen Fällen zu einem Versatz des Bildes, der für beide Augen unterschiedlich ausfällt. Hier unten haben wir ein Beispiel im Bild angefügt.

Das Bild zeigt den Versatz bei der Gleitsichtbrille bei einer starken Anisometropie

Sie können die unterschiedliche Höhe des Kulis in den Brillengläsern leicht erkennen. Dieser Versatz bedeutet meist Probleme mit der Gleitsicht, die durch verschiedene Ansätze gelöst werden können.

  • Es muss ein Gleitsichtglas gewählt werden, das kurz ist (verringert das Problem)
  • Es muss eine Kontaktlinse auf einer Seite unter der Brille getragen werden (behebt das Problem)
  • Es kann mit einem Slab Off gearbeitet werden (Hierdurch wird auf einem Brillenglas eine kaum sichtbare Trennkante hinzugefügt um das Problem zu verringern)

Falls Sie Probleme wie Kopfschmerzen oder Doppelbilder mit Ihrer Gleitsichtbrille haben und einfach keine Umstellung auf die Brille stattfindet, dann sind das Ihre Optionen.

Wie Sie oben, anhand des Bildes sehen können, verändert ein kurzes oder langes Gleitsichtglas die Breite der nutzbaren Sehbereiche deutlich. Wir empfehlen in den meisten Fällen eine mittlere Länge von ca. 16mm bei Gleitsichtgläsern.

Oben haben wir ja bereits beschrieben, dass ein kurzes Gleitsichtglas die „Nebenwirkungen“ nur verringern kann. Der Grund ist, dass Sie nicht so stark nach unten blicken müssen. Wenn Sie jedoch in Ihrem Auto sitzend stark nach oben blicken, um eine Ampel zu betrachten sind die Nebenwirkungen immer noch stark. Weil Sie in solch einer Situation ja wieder große Blickbewegungen ausführen müssen.

Lassen Sie uns deshalb die Lösung mit der Kontaktlinse einmal genauer betrachten. Viele Kunden scheuen sich anfangs. Doch wenn Sie einen Stärkenunterschied von 1,5 dpt und mehr zwischen beiden Augen haben und dann erstmals keine Nebenwirkungen (den oben genannten Versatz) mit Ihrer Brille erleben, ist das meist eine echte Wohltat.

Die Situation an der Ampel beispielsweise, die gerade beschrieben wurde, ist dann auf einmal kein Problem mehr. Es gibt auch keine Trennkante wie bei der Lösung mit dem Slab Off auf einem Ihrer Gläser. Die Spontanverträglichkeit einer Gleitsichtbrille ohne oder nur mit geringen prismatischen Nebenwirkungen ist deutlich höher im Vergleich zu einem Stärkenuntschied von nur einer Dioptrie auf beiden Augen.

Wir empfehlen Ihnen diese Lösungen ausschließlich wenn Probleme mit Ihrer Brille aufkommen könnten oder diese in der Vergangenheit aufkamen. Diese Probleme sind:

  • Schwindel
  • Schwierigkeit die Konzentration zu halten
  • Kopfschmerzen
  • Doppelbilder
  • Übelkeit mit der Brille

3. Warum wird mir von meiner Gleitsichtbrille übel oder schwindelig?

Wenn Sie empfindlich auf visuelle Reize reagieren, kann es möglich sein, dass Sie Übelkeit oder Schwindel durch die Gleitsichtbrille empfinden. In den meisten Fällen liegt das entweder an schiefen Verzerrungen in der unteren Peripherie oder Abweichung des Bildes (prismatische Nebenwirkungen, die wir weiter oben beschrieben haben).

Hier in dem Video können Sie sehen was mit den Verzerrungen gemeint ist. Anfangs nehmen Sie diese wahr. Diese werden jedoch weniger intensiv sein als hier dargestellt, weil der Abstand zu Ihren Augen geringer ist. Umso stärker der Add Wert ist bei Ihren Gleitsichtgläsern, desto stärker die Verzerrung.

In den meisten Fällen wird der Add Wert übrigens zu hoch angesetzt und Verzerrungen in der Gleitsicht sind unnötig stark. Es sollte stets geprüft werden, ob mit einem geringen Wert nicht genauso gut gelesen werden kann.

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Nebenwirkungen gibt es mit der Gleitsichtbrille also immer. Diese können jedoch für den Sie jedoch etwas angenehmer gestaltet werden. Zum Beispiel mit bestimmten individuellen Brillenglasdesigns, die feiner auf Ihre Brillenwerte und den Sitz der Brille angepasst werden können.  

Verzerrungen und Unschärfen im unteren seitlichen Bereich sind bei Gleitsichtbrillen schon immer ein Problem gewesen. Viele Hersteller arbeiten sehr hart daran dem Kunden dieses Problem etwas angenehmer zu gestalten. Jedoch hat JEDE Gleitsichtbrille dieses Problem.

Wenn Ihnen in einer Werbung erzählt wird, dass diese Gleitsichtbrille keinerlei Verzerrungen oder Unschärfen hat, dann ist das einfach gelogen.

Es stimmt jedoch, dass Sie sich mit der Zeit an diesen Nachteil gewöhnen und es Ihnen irgendwann gar nicht mehr auffallen wird. Mit Verzerrungen sind gerade Linien gemeint, die durch eine Gleitsichtbrille gebogen erscheinen.

Dieses Phänomen tritt sehr häufig bei Leuten auf, die Ihre erste Gleitsichtbrille bekommen haben oder einfach neue Gleitsichtgläser. Der Grund dafür ist, dass sich Ihr Gehirn und Ihre Augen noch nicht richtig auf die neuen Sehstärken in Ihrer Gleitsichtbrille umgestellt hat.

Doch die geraden Linien werden immer weniger gebogen erscheinen, bis Sie es irgendwann gar nicht mehr bemerken. Dieses Problem ist aber nicht zu unterschätzen. Insbesondere bei älteren Menschen erhöht dieses Problem die Gefahr auf einen Sturz um ca. 40% in einer unbekannten Umgebung. [Studie von Haranet al. 2016]

Es ist ziemlich offensichtlich, dass selbst junge Leute anfangs mit so einer neuen Wahrnehmung Probleme haben Treppen zu laufen ohne zu stolpern. Dieses Problem muss nicht automatisch auftreten beim Kauf einer neuen Gleitsichtbrille. Es ist aber wahrscheinlich. Nach kurzer Zeit verschwindet diese Unsicherheit jedoch ebenfalls.

Wenn es bei Ihnen dazu kommt, gibt es eine kleine Stütze, mit der Sie diese Zeit besser überbrücken können. Wenn Sie Treppen Laufen schauen Sie aus einer etwas größeren Entfernung auf die Treppen durch die obere Hälfte der Gläser. So erscheinen Treppen nicht gebogen. Sie wissen dann wie diese strukturiert sind und können die Treppeneinfach nehmen.

Wenn das bei Ihnen aber nicht funktioniert oder Sie körperlich eingeschränkt sein sollten gibt es natürlich bei fast allen Treppen ein Geländer an dem Sie sich zur Sicherheit halten können. Seien Sie trotzdem am Anfang vorsichtig und passen Sie auf. Mit der Zeit werden Sie alles wie ein Profi automatisch machen und die Linien werden nicht mehr gebogen erscheinen. 

Diese Regel ist auf alle Gleitsichtbrillen übertragbar unabhängig vom Hersteller. Ein wichtiger Faktor hier ist das Brillenglasdesign. Mit einem sehr guten Gleitsichtglas werden die unscharfen Bereiche besser verteilt.

Eine weitere Möglichkeit für die Übelkeit oder Schwindel sorgen könnte wären Abweichung des Bildes (prismatische Nebenwirkungen). Diese können auftreten, wenn Sie für Ihr linkes Auge eine andere Sehstärke benötigen, als für Ihr rechtes Auge. Manche Menschen kommen mit diesen Bedingungen sehr gut klar und bemerken den Unterschied gar nicht.

Jedoch reagieren manche Menschen auch mit Übelkeit oder Schwindel darauf. Hier sind dann die gleichen Lösungen wie bei der Frage oben anzusetzen, die wir oben zu den Tipps für eine bessere Gewöhnung angesprochen haben.

  • ein kürzeres Gleitsichtglas
  • eine Kontaktlinse
  • geringere Leseunterstützung
  • Slab Off
  • Kontaktlinse auf ein Auge

Daher gilt: Je höher das Ungleichgewicht von Ihrem linken zu Ihrem rechten Auge ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit für Probleme mit vorübergehendem Schwindel. In den meisten Fällen tritt das ab einem Unterschied ab 1,5 Dioptrien auf. In einigen Fällen kann Schwindel allerdings mit der Gleitsicht auch schon bei geringeren Werten ausgelöst werden.

Wenn diese Optionen nicht für Sie funktioniert haben um den Schwindel mit der Gleitsichtbrille zu vermeiden dann gibt es folgende Optionen:

  • Multifokal Kontaktlinsen
  • Bifokalgläser (aber mit einem Ausgleich der prismatischen Nebenwirkungen)
  • Einstärkenbrillen

4. Warum bekomme ich Schulter- oder Nackenschmerzen von meiner Gleitsichtbrille?

Es könnte sein, dass Ihre Gleitsichtbrille bei Ihnen Schulter- und/ oder Nackenschmerzen bei Ihnen verursacht. Das kann ganz viele Ursachen haben, aber die häufigste Ursache ist der kleinere Nahbereich in Ihrer Gleitsichtbrille, der nur in der unteren Hälfte des Glases vorhanden ist.

Sehen wir uns mal diese Abbildung eines Gleitsichtglases etwas genauer an. Der rot markierte Bereich stellt bei der Gleitsicht den Nahbereich dar. Im oberen Teil des roten Feldes können Sie ihren Laptop scharf sehen und im unteren Teil näher Lesen.

In vielen Fällen wird die Gleitsichtbrille auch fälischlicher Weise für das Arbeiten am herkömmlichen PC verwendet. Um das zu tun wird der Kopf über mehrere Stunden in den Nacken gelegt, um tiefer durch die Gleitsichtbrille hindurch blicken zu können.

Wie viele Stunden verbringen Sie mit der Gleitsicht am PC?

In vielen Fällen lautet die Antwort auf diese Frage„ziemlich viele“.

Die weiteren Entfernungen, die die größten Sehbereiche ausmachen werden von den meisten Leuten immer weniger im Alltag gebraucht.

Diese Aussage kann man natürlich nicht einfach auf jeden Menschen übertragen. Allerdings gibt es sehr viele Gleitsichtträger die Ihre Brille genau so nutzen. Wie Sie sich vorstellen können, ist das „in den Nacken legen“ des Kopfes nicht sonderlich bequem auf Dauer. Es ist nur eine Frage der Zeit bis Sie Verspannungen oder Schmerzen in Ihren Schultern oder Nacken merken. 

Für dieses Problem gibt es mehrere Lösungswege für Sie:

Bildschirmarbeitsplatzbrille

Diese ist perfekt auf dieses Problem angepasst. Wenn Sie zu den Leuten gehören, die viel am Computer oder im Nahbereich arbeiten könnte das eine sehr gute Lösung für Sie sein. Schauen Sie sich es einmal an.

Man sieht direkt, dass die Bereiche für PC und das Lesen viel größer sind als bei einer normalen Gleitsichtbrille. Mit der Bildschirmarbeitsplatzbrille erhalten Sie nicht nur eine natürliche Kopf, und Nacken Position, sondern auch die 10-fache Fläche für eine klare Sicht in diesem Bereich.

Einstärkenbrille

Diese haben den Vorteil, dass die benötigte Sehstärke für eine Entfernung im ganzen Glas vorhanden ist. Es ist also komplett egal wie Ihre Haltung ist. Sie werden überall die gewünschte Sehstärke haben. Allerdings können Sie diese Brille nicht im Alltag verwenden. Denn Sie liefert wirklich nur in einer bestimmten Distanz, für die sie gefertigt wurde, ein klares Sichtfeld.

Multifokale Kontaktlinsen

Ähnlich wie bei den Einstärkenbrillen ist die Haltung Ihres Kopfes auch mit Multifokalen Kontaktlinsen egal. Sie sehen überall scharf. Scharf ist allerdings relativ, weil Sie in der Regel mit diesen Linsen eine etwas geringere Sehleistung haben im Vergleich zu Ihrer Gleitsichtbrille. Dafür haben Sie allerdings nicht das klassische Problem mit der Nase in eine bestimmte Richtung zeigen zu müssen in der Sie scharf sehen möchten.

5. Warum sehen meine Augen kleiner/größer mit meiner Gleitsichtbrille aus?

Je nach dem wie hoch Ihre Brillenwerte ihrer Gleitsichtbrille sind, könnte es der Fall sein, dass Ihre Augen etwas kleiner oder größer wirken. Das liegt an Ihrer Kurz- oder Weitsichtigkeit. Ich werde Ihnen im folgenden Text erklären wie es wirklich dazu kommt und wie sie es minimieren können. 

Warum sehen meine Augen mit der Gleitsichtbrille kleiner aus?

Je stärker Ihre Kurzsichtigkeit ist, desto kleiner erscheinen Ihre Augen. Normalerweise tritt das bei einer Sehstärke ab -4,00 Dioptrien auf. Die höhere Sehstärke führt zu prismatischen Effekten. Diese sind schuld daran, dass Ihre Augen kleiner erscheinen. Es gibt mehrere Lösungen diese Probleme zu reduzieren.

Setzen Sie die Brille möglichst nah an Ihre Augen

Der Abstand von Ihren Augen bis zur Rückseite des Brillenglases wird als Hornhautscheitelabstand bezeichnet. Je größer die Scheitelpunktdistanz ist, desto kleiner erscheinen Ihre Augen. Wenn Sie jedoch eine sehr höhere Kurzsichtigkeit haben könnte es sein, dass sich sogar etwas an Ihrer tatsächlich benötigten Brillenwerten ändern könnte.

Das bedeutet, wenn Sie die Brille weiter vor oder zurück setzen könnten Sie je nach Stärke -6,75, -7,00 oder 7,25dpt brauchen, um optimal korrigiert zu sein. Unsere Optiker achten jedoch natürlich darauf um eventuelle Probleme mit der Gleitsicht zu vermeiden.

Vermeiden Sie extra große Brillenfassungen für Ihre Gleitsichtbrille

Die breiteste Stelle der Brillenfassung sollte nicht breiter sein als Ihr Kopf. Falls doch kann es sein, dass Ihr Kopf kleiner aussieht und man am Kopf vorbeisehen kann. Gerade ab Brillenstärken die höher als fünf Dioptrie liegen sollte darauf geachtet werden.

Wenn dieser Effekt Sie dennoch zu sehr stört habe ich hier noch zwei alternativen mit denen Sie all, dem aus dem Weg gehen können.

Kontaktlinsen

Bei der Verwendung von Kontaktlinsen sitzt die Linse mit ihrer Sehstärke direkt auf ihrem Auge. Das verhindert, dass solche Verkleinerungen entstehen. Somit kann das Problem gar nicht erst auftreten. 

Warum Sehen Ihre Auge mit der Gleitsichtbrille größer aus?

Mit einer höheren Weitsichtigkeit erhalten Sie auch eine stärkere Vergrößerung Ihrer Augen durch die Gleitsichtbrille. Hier sehen Sie folgende Optionen, die eine Vergrößerung Ihrer Augen mit beeinflussen.

  • Dicke des Glases
  • Sehstärke
  • Hornhautscheitelabstand (Abstand zwischen dem Auge und der Rückseite des Brillenglases)
  • Brillenglasdesign
  • Material des Brillenglases
  • Fassungsgröße

Für ein besseres Verständnis, werde ich auf die Ursachen nun genauer eingehen. In den meisten Fällen sind Leute davon betroffen, die eine Sehstärke von über 3-4 Dioptrien benötigen. Daran können Sie erst mal nichts ändern. Es gibt aber ein paar Tricks, mit denen Sie größer wirkende Augen eher vermeiden können.

Eine Davon wäre die Brillenfassung für Ihre Gleitsichtbrille. Je größer die Fassung ist, desto größer und dicker werden auch die Brillengläser darin sein. 

In diesem Bild oben sehen Sie was ich meine. Oben haben wir ein stärkeres Gleitsichtglas für Weitsichtige. dass recht groß ist. Auf grund dieser Breite haben Sie dann bei der Gleitsichtbrille ein dickeres Brillenglas, das stärker als nötig vergrößert. Eine Fassung, die kleinere Gläser hat wäre hier deutlich besser.

Ein weiterer Punkt wäre der Hornhautscheitelabstand. Je größer er ist, desto größer lässt er Ihre Augen aussehen. Wenn Ihr Optiker jetzt Ihren Hornhautscheitelbastand verkleinert, sollte er beachten, dass sich auch die optimalen Brillenwerte ändern können. 

Ich hoffe, Sie konnten in diesem Artikel Ihr Problem und die passende Lösung dafür finden. Bei weiteren Fragen oder Anmerkungen können Sie sich gerne an uns wenden. 

40 Kommentare

  1. Text Kopie :

    Wenn Ihre Pupillendistanz (PD) zu eng oder zu breit gemessen wurde, werden Sie meist Probleme im Nahbereich haben. Die Pupillendistanz ist der Abstand Ihrer Pupillen zu einander, wenn Sie gerade aus in die Ferne schauen. Sie können das ganz leicht prüfen, indem Sie ein Auge schließen und versuchen etwas mit Ihrer Gleitsichtbrille zu lesen.

    Frage : Wie soll man mit geschlossenen Augen lesen? Wie ist das gemeint? Oder liegt hier nur ein Schreibfehler vor?

    beste Grüße

    1. Hallo Andreas, sorry für die späte Antwort,
      Sie sollen ein Auge schließen und mit dem geöffneten Auge überprüfen ob Sie klar lesen können.
      Grüße aus dem Brillenladen

  2. Ja, sehr gut erklärt. Ich denke, es ist klar geschrieben. Ich habe eine Gleitsichtbrille und sehe manchmal verschwommen. Jetzt weiß ich woran es liegen kann.

  3. Vielen Dank für den Artikel! Ich habe letzte Woche meine neue Brille beim Optiker abgeholt und seitdem leichte Nackenschmerzen. Daher ist es gut zu wissen, dass das an dem kleinen Nahbereich der Brille liegen kann. Ich schaue mal, welchen der Lösungswege ich einschlagen werde.

  4. Mein Kopf neigt sich in meiner natürlichen Körperhaltung immer etwas nach rechts. Beim Optiker habe ich ihn aber sehr gerade gehalten, macht das etwas aus bei der Zentrierung? Ich sehe eigentlich relativ gut egal in welche Richtung ich ihn neige, der Abstand von den Pupillen müsste somit ja gleich bleiben auch wenn die Brille zusammen mit meinem Kopf immer etwas nach rechts neigt. Möchte da nur sicher gehen um irgendwelche Schäden zu vermeiden.

    1. Hallo Andre. Da Sie einen guten Seheindruck haben, gehe ich davon aus, dass Ihr Optiker Ihre „normale“ Kopfhaltung berücksichtigt hat. Wenn die Gläser falsch zentriert wären hätten Sie Probleme beim Schauen im Fern-, Zwischen- und Nahbereich. Grüße aus dem Brillenladen MA

  5. Hallo, ich habe seit einer Woche eine Gleichtsichtbrille, hatte vorher auch schon eine.
    Ich habe das Gefühl, dass die Augen nicht „zusammenarbeiten“, es fühlt sich an, als würde ein Auge anders scharf sehen als das andere.
    Kann das damit zusammenhängen, dass die Werte für das rechte Auge bei Sph.-1,50/Cyl.-1,00 und für das linke Auge bei Sph.-1,75/Cyl.-0,75 liegen ?
    Gibt sich das noch oder gibt es dafür eine Lösung ?

    1. Hallo Verena. Eine Umstellung bei neuen Gläsern und der Addition kann durchaus sein. Auch ist ein Stärkenunterschied von Rechts zu Links nicht unüblich. Ohne zu wissen welche Änderungen (Brillenwerte und Zylinderachse/Gleitsichtglastyp/Fassung) vorgenommen wurden ist es schwer eine Empfehlung zu geben. Weiterhin kommt es auch auf die Brillenglasbestimmung (Beidäuger Test des Binokularsehens durchgeführt?), Sehleistung mit Korrektion (Rechts / Links gleiche Sehleistun/Visus?) und die Zentrierung an. Gehen Sie am Besten nochmals zu dem Optiker, der Ihnen die Brille angefertigt hat und schildern Sie die Problematik. Er wird sich sicher auf „Ursachenforschung“ machen um Ihr Problem zu beheben.

  6. Hallo,
    ich habe seit einer Woche eine Gleisichtbrille, meine erste. Fernsehen klappt schon ganz gut, Autofahren geht auch, Treppen steigen keine Probleme (sehe nicht verschwommen) nur Lesen kann ich damit nicht! Ich weiss das ich den Kopf und nicht nur die Augen bewegen soll. Aber es funtioniert nicht. Wenn ich die Brille etwas hoch setzte geht es etwas besser, aber auch mit Anstrengung. Ganz schlimm ist das kleingedruckte, zb auf duschgelflaschen oder Deo o.ä. Das selbe Problem mit der Arbeitsplatzbrille. Ist es kleiner geschrieben ein Problem… egal ob Bildschirm oder Blatt.
    Was kann ich tun?
    Liebe Grüsse Nicole

    1. Hallo Nicole.
      Das die unterschiedlichen Entfernungen gut gesehen werden klingt schon mal recht gut. Da ich Ihre Brillenwerte und auch den Sitz der Brille nicht kenne, kann ich nur spekulieren. Zuerst einmal würde ich den Optiker nochmals aufsuchen und ihm Ihre Problematik schildern. Er wird mit Ihnen eine Lösung suchen, da er sicherlich auch möchte, dass Alles funktioniert. Klar ist, dass man sich beim Sehen mit einer Gleitsichtbrille etwas umstellen muss. Was etwas auffällt ist der Punkt, dass es mit der Arbeitsplatzbrille auch nicht so richtig klappt. Oft kann man ein besseres Sehen in der Nähe erreichen wenn man den Sitz etwas verändert. Wenn dies nichts hilft, sollte man sich die Messwerte nochmals anschauen, die Zentrierung überprüfen, gegebenenfalls bei der GS-Brille die Progressionslänge verändern. Das wird ihr Optiker sicherlich wissen. Geben Sie ihm die Chance. Wenn danach Alles klappt werden Sie die GS-Brille nicht mehr missen wollen.

      Weihnachtliche Grüße aus dem Brillenladen

  7. Seht gut erklärt, vielen Dand dafür ! Ich habe seit kurzem meine erste Gleitsichtbrille und bin sehr zufrieden damit. Aber eine Frage hätte ich: meine (Glas)Gläser sind beschichtet gegen Anlaufen und auch irgendwie, um sie kratzfester zu machen. Wie reinige ich die am besten ? Wenn ich 3 Optiker frage, kriege ich 6 Antworten 😎 Was der eine vorschlägt, ist für den anderen Horror. Gibt es da von Ihnen Vorschläge ?

  8. Hallo,
    Ich trage eigentlich fast immer Kontaktlinsen. Meine Werte liegen beidseitig bei -5,5. Habe nun festgestellt, dass ich mit brille in der Nähe schlecht sehe. Ohne Brille keine Probleme. Ich interessiere mich nun für eine gleitsichtbrille. Aber wie geht das? Der Add. Wett würde doch zu hoch sein oder? Lg

    1. Hallo Herr Klinger.
      Zuerst einmal sollte eine neue Bestimmung Ihrer Brillenwerte gemacht werden. Dabei ermittelt man auch auf den benötigten Nahzusatz (Add). Danach schaut man, welchen Bedarf mit den Gleitsichtgläsern gedeckt werden soll und sucht den entsprechenden Glastyp für Sie aus. Ein kleiner Tipp noch. Es gibt auch „Gleitsichtkontaktlinsen“. Gerne können Sie bei uns einen Termin ausmachen und wir beraten Sie vor Ort.(Terminbuchung auch einfach über unsere Webseite.)
      Mit freundlichen Grüßen aus dem Brillenladen
      M. Größl

  9. Ich habe seit 10 Tagen eine neue Gleitsichtbrille (nicht meine erste)
    Es sind schon die dritten Gläser. Mein Problem ich sehe alles kleiner. Wenn ich im Freien bin und die Brille absetze
    ist es wie im Fahrstuhl alles höher und größer. Der Optiker sagt es braucht Zeit für die Umgewöhnung. Ich fühle mich aber nicht gut so auch mit dem Auto einparken macht mich unsicher.

    1. Hallo,
      wenn ich es richtig verstehe ist das jetzt Ihre dritte Gleitsichtbrille.(oder wurden die Gläser zum dritten Mal getauscht?)
      Es klingt für mich so, als ob sich entweder der Brillenwert stark in Richtung „minus“ geändert oder ein Astigmatismus anders korrigiert wurde. Vergleichen Sie einmal die alten Brillenwerte mit den neuen. Da ich nicht mehr über diesen Vorgang weiss, kann ich nur spekulieren. Auf jeden Fall sollten Sie mit Ihrem Optiker nocheinmal sprechen wenn dieser Zustand weiterhin für Sie unangenehm ist. Er wird sicherlich mit Ihnen eine Lösung finden.
      Grüße aus dem Brillenladen

  10. Hallo Brillenladen Team,

    ich bin auf Ihren interessanten Bericht aufmerksam geworden und habe diesbezüglich mal eine Frage. Ich habe mir vor kurzem eine Gleitsichtbrille anfertigen lassen, da ich beruflich und altersbedingt (50) 😉 auf eine Lesehilfe angewiesen bin. Da ich oft im Kundenkontakt mit gedruckten Preislisten aber auch beratend am PC zu tun habe und nicht ständig eine Lesebrille auf und absetzten möchte, dachte ich mit einer Gleitsichtbrille könnte ich das Problem lösen. Leider habe ich das Gefühl, das ich gerade im Zwischenbereich sehr stark eingeschränkt bin einen scharfen Bereich zu finden.

    Hier mal meine ermittelten Werte: Rechts -0,25 Zyl. -0,50 ACH 098 Addition 2,00 Links 0,00 Zyl. -0,50 ACH 106 Addition 2,00

    Habe die Brille bei Apollo machen lassen mit den dort angebotenen Diamant Gläsern. Da ich letztes Jahr schon mal einen Versuch mit einem andern Optiker gewagt hatte und kläglich gescheitert bin, dachte ich, ich versuche es mal mit den hochwertigsten Gläsern im Angebot, da diese einen sehr großen Sehbereich versprechen.

    Im Fern- und Nahbereich komme ich auch ganz gut zurecht. Jedoch ist alles was im Zwischenbereich, also ab ca. 45 cm bis ungefähr 2 m Abstand eigentlich nicht akzeptabel. Der für mich scharfe Punkt, ist z.B. bei Bildschirmdistanz 4-5 cm im Durchmesser. Dann verläuft es in Unschärfe. Auch im stehen, ist es sehr unangenehm Dinge auf dem Schreibtisch oder auch zuhause auf der Arbeitsplatte der Küche oder so scharf zu erkennen. Beim lesen am Bildschirm muss ich eigentlich für jedes Wort den Kopf bewegen um etwas einigermaßen gut erkennen zu können. Ohne Brille ist es dann gerade im Zwischenbereich für mich wie sehen in HD.

    Gibt es Menschen, die Grundsätzlich nicht mit Gleitsicht zurecht kommen, oder liegt es an meinen Werten, das ich nicht gut damit klar komme?

    Wäre über eine Antwort sehr dankbar.

    Mfg René Elges

    1. Hallo Herr Elges.
      Ihr Problem ist hinlänglich bekannt und hätte durch eine genaue Bedarfsanalyse vermieden werden können. Weiterhin erscheint mir „altersbedingt“ die Addition zu hoch (ohne zu Messen hätte ich mit 1,5-1,75 gerechnet, 2,0 könnte aber u.U. trotzdem sein). Jetzt gibt es verschiedene Lösungsansätze. Diese aber schriftlich zu erörtern, sprengt hier aber den Rahmen. Rufen Sie uns gerne unter 0621-7480048 an oder machen Sie einen Termin mit uns aus. Wir beraten Sie gerne.

  11. Hallo,Guten Tag.
    Eine Frage,die mich schon lange beschäftigt: in meinem Brillenpass der Gleitsichtbrille steht:Visus 0,80. Bezieht sich dieser Wert während ich durch die Brille sehe oder habe ich diesen Visus wenn ich ohne Briile sehe ? Muss noch dazu erwähnen – ich habe beidseitig eine Hornhautverkrümmung,welche aber in beiden Gläsern ausdrücklich NICHT berücksichtigt wurde,wegen „Nicht-klarkommen“ damit. Meine Brillenstärke ist: Späre R-1,50 L-1,25 und Addition R+2,50 L+2,50. Kann es auch sein,dass ich durch die „Nicht-Einarbeitung“ dieser Hornhautverkrümmung immer alles minimal unscharf sehe?
    Vielleicht könnten Sie mir eine Info dazu geben?
    Vielen Dank.

    1. Hallo Frau Schmid.
      Der Visus gibt Ihre „Sehleistung“ an. Ganz genau müsste entweder Vsc (ohne Korrektion) oder Vcc (mit Korrektion) dabei stehen. Ich gehe aber davon aus, das in diesem Falle Vcc gemeint ist und Sie mit der Brillenkorrektion 80% „Sehleistung“ haben. Ich weiss die Höhe Ihres Astigmatismusses nicht. Doch wenn er nicht auskorrigiert ist ergibt sich ein, je nach Höhe des benötigten Zylinders, unscharfes Bild.
      Lesen Sie dazu auch auf unserer Homepage den Blogeintrag „Hornhautverkrümmung“.
      Ich hoffe wir konnten Ihnen weiterhelfen.
      Viele Grüße aus dem Brillenladen
      Matthias Größl

  12. Hallo Brillenladen Team,
    Ich hab seid ca 2 Wochen ein Komfort Brille (Vorstufe der Gleitssichtbrille) durch meine Hornhaut Verkrümmung und beginnender Kurzsichtigkeit mit 52 schleichend . Ich kann in der Ferne noch relativ gut sehen nur das lesen ist das größer Problem. Durch die Brille hab ich starke Nackenschmerzen bekommen. Sitz der Brille wurde korrigiert und trotzdem wurden die Nackenschmerzen und Schwindel stärker und da es mein Alltag stark beeinträchtigt hat habe ich sie für ein paar Tage abgesetzt um es nochmal zu versuchen . Ich hab das Gefühl das ich Sachen oder Gegenstände in der Ferne ohne Brille schärfer sehen kann. Kaum hab ich die Brille aufgesetzt wird mir kurze Zeit später übel . Was könnt ihr mir empfehlen wäre sehr dankbar.

    1. Hallo Frau Faroon.
      Eigentlich sollte man mit einer Brille keine Nackenschmerzen bekommen. Wenn ich es richtig verstehe, haben Sie eine „Digital“ Brille bekommen (Große Ferne und einen leichten Nahzusatz unten) oder ist es ein Nahkomfortglas (Lesebrille mit einem erweiterten Bereich nach oben). Prinzipiell kann es vorkommen, dass man etwas Zeit benötigt um sich mit dem Neuen Seheindruck zu arrangieren. Wenn Sie bis jetzt noch keine Brille getragen haben und jetzt zum ersten Mal der Astigmatismus auskorrigier wurde, kann ich mir ein „Schwanken“ vorstellen. Da wir Ihnen die Augen nicht vermessen und uns Ihre Augen nicht angeschaut haben,den ganzen Vorgang, Ihre Werte, die Brillengläser,den Glastyp und den Hersteller nicht kenne, ist es natürlich schwer eine verbindliche Aussage zu treffen. Ich kann Ihnen gerne anbieten einen Termin mit uns zu vereinbaren und wir schauen uns die Sache genauer an.
      Liebe Grüße aus dem Brillenladen
      Matthias Größl

  13. Ingeborg
    Hallo Brillenladen
    An meine 2. Gleitsichtbrille kann ich mich nicht gewöhnen. Auf der Straße kommt mir der Boden so nah vor und ich habe das Gefühl, plötzlich klein zu sein. Was kann die Ursache sein?

    1. Hallo Frau Ritter.
      Eine eindeutige Ursache ist aus der Ferne unmöglich auszumachen. Diese Phänomen kann durch verschiedene Dinge verursacht werden. Ich empfehle Ihnen ihren Optiker aufzusuchen und mit diesem ihre Sehprobleme zu besprechen. Er wird sicherlich daran interressiert sein, dass Sie gut sehen. In den meisten Fällen haben Sie ja eine Verträglichkeitsgarantie. Also geben Sie dem Kollegen die Chance auf Nachbesserung.
      Mit freundlichen Grüßen aus dem Brillenladen

  14. Hallo
    Hab seit 20.4.23 eine neue gleitsichtbrille
    Soweit alles gut bis auf die Ferne Schrift auf den Straßen Schilder schlecht lesbar kurz davor geht es .
    Wie lange ist die Eingewöhnung?
    Hab Kunststoff Gläser ist das normal sobald ich sie aus der hartschalen box nehme in der früh das es staubig ist reinige nur mit handwarmen Wasser

    1. Hallo Frau Frosch.
      Wenn das Sehen mit der neuen Brille in der Ferne schlechter ist als mit der alten Gleitsichtbrille, sollten Sie auf jeden Fall ihren Optiker nochmals besuchen. Es gibt immer eine mehr oder minder große Umstellung bei neuen Brillenwerten und evtl. bei einem Glasdesignwechsel.(was in Ihrem Fall gemacht wurde kann ich aus der Ferne nicht beurteilen) Auch gibt es große Unterschiede in Qualität der Abbildung, Beschichtung, Haltbarkeit etc. bei unterschiedlichen Firmen, d.h. ein Premium-Glas von Hersteller X ist anders als von Hersteller Y. In den meisten Fällen ist die Umstellung nach ein paar Tagen abgeschlossen. Wenn Sie aber das Gefühl haben, dass etwas nicht stimmt, sprechen Sie ihren Optiker an.
      Das „Staubproblem“ mit ihrer Hartbox liegt an der Box an sich. Auch hier kann ich keine eindeutige Aussage treffen, denn ich habe die Box nicht gesehen. Es könnte sein, dass die Box mit einem Material ausgestattet ist, welches einfach Partikel abgibt. Auch diese Sache sollten sie ihrem Optiker schildern, er hat sicher eine Lösung parat.
      Mit freundlichen Grüßen aus dem Brillenladen MA

  15. Der absolut beste Beitrag zum Thema, den ich im Netz gefunden habe! Sehr hilfreich und „trotz“ der Ausführlichkeit gut verständlich! Vielen Dank dafür! BG

    (Hätten Sie vielleicht eine Empfehlung, für einen Optiker gleicher Güte, in Berlin?)

    1. Hallo Herr Ferber. Wir freuen uns, dass Ihnen unser Blog-Eintrag gefallen hat. Leider keine Konnektions nach Berlin. Vielleicht kommen Sie mal in die Quadratstadt Mannheim.
      Wir verbleiben mit feundlichen Grüßen, das Team vom Brillenladen

  16. Vielen Dank für diesen tollen Artikel und die guten Erklärungen. Ich bin mit meiner ersten Gleitsichtbrille sehr gut und schnell klargekommen und habe mit der zweiten Brille plötzlich Probleme. Durch den Artikel habe ich jetzt 2 Ideen, woran es liegen könnte.
    Das ist der beste Artikel den ich gefunden habe und vor allem auch für Laien gut verständlich.

  17. Meine Mutter meint auch, dass sie sich nicht an ihre neue Gleitsichtbrille gewöhnen kann. Allerdings hat sie auch grauen Star. Vielleicht ist die Lösung mit der Kontaktlinse trotzdem einen Versuch wert.

  18. Hallo, habe nun seit etlichen Jahren eine Gleitsichtbrille habe immer wieder mit Schwindel zu kämpfen und wenn ich lesen will z.b die Zeitung wird mir immer übel. Auch bei den folge Brillen habe ich immer diese Probleme.
    Was kann das sein?
    Liebe Grüße

    1. Hallo Frau Brechtel.
      Eine gewisse Eingewöhnungszeit ist durchaus üblich, doch dem immer wiederkehrende Schwindel sollte auf den Grund gegangen werden. Dazu gibt es einige Möglichkeiten.
      Es ist aus der Ferne betrachtet, schwierig die Ursache dafür zu finden. Liegt eine Winkelfehlsichtigkeit vor, passt der Zylinder und die Zentrierung? Haben Sie schon mit ihrem Optiker darüber gesprochen? Er wird Ihnen sicherlich weiterhelfen. MfG aus dem Brillenladen

  19. Hallo, vielen Dank für Ihre ausführlichen Erklärungen zum Thema Gleitsichtbrille.
    Ich habe auch eine Frage:
    Ich habe vor 1 Woche neue Gläser für meine Gleitsichtbrille erhalten. Es fällt mir auf, dass alles, was ich anschaue, schwankt (wie auf einem Schiff), wenn ich den Kopf hin und her bewege.
    Beim meiner vorherigen Gleitsichtbrille ist mir das nicht so aufgefallen. Die Stärke hat sich bei der neuesten Messung nicht sehr verändert, man hat eher Zylinder, Achse und Add. den Werten meiner Arbeitsplatzbrille angepasst. (Vorher: Sph.R:-4,75; -1,00; 25; 1,50
    Sph.L:-4,50; -0,75; 170; 1,50
    Jetzt: Sph.R:-4,50; -0,75, 40; 1,75
    Sph.R:-5,00; -0,25; 141; 1,75)
    Benötige ich einfach noch Zeit zur Eingewöhnung, so dass ich das Schwanken irgendwann nicht mehr bewusst wahrnehme? Das Sehen geht gut mit den neuen Gläsern.
    Vielen Dank im Voraus.
    Viele Grüße

    1. Guten Tag Frau John.
      Ich gehe davon aus, dass die Brillenwerte und die Zentrierung passen. Eine Veränderung der Zylinderachse um 15 Grad bei der Höhe des Zylinders merkt man. Da Ihr Auge sich an die „alte“ Achslage gewöhnt hat, kann es durchaus sein, dass es jetzt etwas „wackelig“ ist. (das Gleiche gilt für links) In den meisten Fällen gewöhnt man sich daran (Sie sehen auch besser). Es ist auch eine Frage des Glastyps, ist dieser gleich geblieben (Firma und Typ)? Da es auch hier große Unterschiede geben kann. Mein Tipp: Lassen Sie es noch eine Woche laufen, wenn danach nicht besser, suchen Sie den Kollegen auf und schildern ihm das Problem.
      Mit freundlichen Grüßen aus dem Brillenladen
      M. Größl

  20. Liebes Brillenladenteam,
    ich habe seit einer Woche eine Gleitsichtbrille (vorher nur Fernbrille) und ich weiß, dass man einige Zeit braucht, um sich dran zu gewöhnen. Allerdings habe ich das Problem, dass ich mit dem Mittel- und Lesebereich keine rechten Winkel mehr sehe. Alles ist verzehrt, es sei denn ich drehe den Kopf extrem nach links und gucke direkt neben der Nase vorbei. Jetzt ist es so, dass ich mit dem rechten Auge schiele (2,75) und es zum normalen Sehen eigentlich nicht brauche, sprich gefühlt gucke ich hauptsächlich mit dem rechten Auge (2,00). Könnten diese schrägen Linien daran liegen, dass beide Augen nicht richtig zusammenarbeiten? Wie könnte man dieses Problem lösen? Oder ist evtl. wie oben beschrieben der Augenabstand einfach nicht richtig gemessen worden?
    Lieben Dank im Voraus.

    1. Hallo Ulli.
      Da passt etwas gar nicht. Ob falsche Zentrierung, Werte, Anpassung oder ein Produktionsfehler der Brillengläser kann ich von hier aus nicht beurteilen.
      Sprechen Sie mit Ihrem Optiker über diese Probleme. Er wird ihnen sicherlich weiterhelfen.
      Viele Grüße aus dem Brillenladen

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